Pollen im Anflug

Die unabhängige Plattform MeineRaumluft.at liefert wertvolle Informationen und konkrete Tipps zum Aufatmen in der Zeit der Pollen.

Die Erwärmung der Erde führt zu einer verlängerten Pollenplage. In Österreich und Europa warnen Wissenschaftler bereits vor einem Allergie-Boom. Aufgrund der steigenden Temperaturen nimmt insbesondere die Flugzeit der Pollen zu. Auch neue Allergene treten vermehrt auf, die bis spät in den Herbst blühen.

Augenjucken und eine tropfende Nase – in den meisten Fällen werden solche Symptome als Erkältung abgetan. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Denn was die wenigsten wissen: Bereits in der kalten Jahreszeit sorgen Pollen für Allergiebeschwerden.

Nach Angaben der World Allergy Organisation nimmt weltweit die Anzahl allergischer Erkrankungen zu. In Österreich betrifft das ca. 1,7 Millionen Menschen. Die Pollenallergie ist die häufigste Form. „Während Allergiker früher oft nur wenige Wochen im Jahr Beschwerden hatten, weitet sich diese Zeitspanne aus. Denn einerseits verlängern sich die Blütezeiten und andererseits steigt die Zahl der Menschen, die auf verschiedene Pollenarten allergisch reagieren“, erklärt Peter Skala, von der Plattform MeineRaumluft.at.

Hasel und Erle auf dem Vormarsch

Die letzten Jahre haben es gezeigt: Immer mehr Allergiker leiden fast ohne Pause unter ihrer Pollenallergie. Bei den milden Wintertemperaturen verursachen insbesondere Hasel österreichweit und auch die Erle Beschwerden.

Ab etwa 5° Grad Celsius fangen die Blüten bereits zu blühen an. Die Hauptsaison der Hasel startet normalerweise Mitte Februar (Erle: Ende Februar) und geht bis Ende März. Haseln können aber bereits ab Mitte Dezember bis in den Mai hinein spürbar sein. Ein Pollenkontakt von etwa einer Minute genügt bereits, um Symptome auszulösen. Obwohl sie sich normalerweise in der Luft aufhalten, werden die meisten Pollen und andere Atemwegsallergene im Haus auf dem Boden und unter Möbeln gefunden.

Hier können Sie den Pollenfortschritt laufend überwachen: Pollen-Prognose

Anmeldung zum WOHNWELT Newsletter

WOHNWELT News

Richtig vorbeugen

Zu wissen, wann welche Pollen unterwegs sind, ist das Eine. Einen Ort zu haben, an dem man frei und unbeschwert durchatmen kann, ist das Andere. „Pollen sind in der Luft und kommen somit auch in die Wohnräume, selbst wenn man Pollengitter benutzt. Die Kleidung vor dem Betreten der Wohnung zu wechseln ist in der Praxis aber nicht durchzuführen.

Allerdings: Nach dem Heimkommen zu duschen und sich die Haare zu waschen kann helfen. Und ist besonders für Betroffene zu empfehlen“, erläutert Skala. „Auch die Nase mit Salzwasser zu spülen und sich Hände und Gesicht gründlich zu waschen, kann wahre Wunder bewirken. Einen wirklichen Schutz vor Pollen gibt es im Alltag zwar nicht. Man kann jedoch einiges tun, um sich die Pollenzeit im Winter zu erleichtern“.

Belastung durch Pollen reduzieren: Einfache Tipps

Mit ein paar einfachen Hilfsmitteln kann man die Pollenkonzentration in Innenräumen drastisch senken. Für Menschen, die sehr stark unter dem Blütenstaub leiden, sind auch aufwändigere Maßnahmen ratsam:

  • Schuhe bereits vor dem Betreten der Wohnung ausziehen und vor der Türe stehen lassen
  • Unmittelbar nach dem Nachhause kommen duschen und Haare waschen
  • „Pollenkontaminierte“ Kleidung umgehend waschen oder jedenfalls nicht schütteln. Kleidung außerhalb von Schlaf- und Wohnräumen aufbewahren.
  • Kurz und regelmäßig lüften, Nassräume ausreichend mit Frischluft versorgen
  • Pollenschutzgitter, insbesondere am Schlafzimmerfenster, stellen eine einfache und recht günstige Schutz-Möglichkeit dar. Diese können in die Fensterrahmen eingebaut werden.
  • Die Wohnung bestmöglich sauber halten. Feucht wischen und täglich Staubsaugen. Achten auf zertifizierte Staubsauger für Allergiker.
  • Alternativ dazu können spezielle Luftreiniger zum Einsatz gebracht werden. Hier sollte vor allem auf die Filterqualität (HEPA Filter) und die Luftreinigungsrate (wie oft pro Stunde kann die gesamte Raumluft gereinigt werden) geachtet werden.
  • Räume nicht überheizen (maximale Temperatur: 20 bis 22°C).
  • Für optimale Luftfeuchtigkeit sorgen (40 bis maximal 50%), ggf. mit einem Luftbefeuchter.
  • Bei Neubau oder Sanierung kann der Einbau einer mechanischen Lüftungsanlage mit hochqualitativen Filtern in Betracht gezogen werden. Diese belüftet die Räume automatisch und verhindert das Eindringen von Pollen und Staub.

Der letzte Pollen-Ausweg: Urlaub

Wer in der starken Pollenzeit drinnen wie draußen nicht mit Pollen konfrontiert werden will, und sich die Zeit nehmen kann, für den bietet sich ein Urlaub am Meer oder im Hochgebirge an. Hier ist die Belastung mit Pollen gering. Also Urlaubsplan mit Pollenflugkalender abgleichen und der mühseligen Allergie entfliehen.