Kuscheln im Winter

Nach den Feiertagen kehrt bei vielen wieder ein wenig Ruhe ein. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die gemütlichen Stunden im Winter daheim noch genüsslicher verbringen können. Von der Auswahl der perfekten Couch bis zur richtigen Zubereitung einer Tasse Tee.

Ein kleiner Couch-Guide

Ein gemütliches Sofa stellt wohl für jeden das Zentrum der privaten Wohlfühlzone dar. Es ist für manche sogar das persönlichste Möbelstück im eigenen Heim, dementsprechend schwierig kann die Auswahl werden. Das beginnt damit, dass jeder Mensch den Begriff Komfort anders definiert. Dazu kommt das kaum überschaubare Angebot in den Möbelhäusern, von dem man leicht überfordert sein kann. Deshalb schadet es nicht, wenn man sich schon vor dem Einkauf darüber im Klaren ist, was man eigentlich sucht.

Keinesfalls sollte ein Sofa zu groß gewählt werden. In der Weitläufigkeit eines Ausstellungsraumes kann es leicht passieren, dass die Abmessungen unterschätzt werden. Im Zweifelsfall sollte man daher vor der Unterschrift unter dem Kaufvertrag lieber noch einmal daheim die Dimensionen überprüfen – zum Beispiel, indem man die Umrisse der Couch am Boden mit Kartons oder Papier auslegt.

Wer gerne mit Gästen in gemütlicher Umgebung sitzt, braucht ein anderes Sofa als der gemütliche Lümmler, der gerne die Beine in der Waagrechten hält. Probieren Sie verschiedene Sitzstellungen aus, die Ergonomie sollte zu Ihrer Körpergröße passen.

Eine Faustregel: Je tiefer und länger die Sitzfläche, umso mehr wird die Couch zum Liegen einladen. Mit großer Familie sollte man auf die Strapazierfähigkeit und Flexibilität der Elemente – eventuell auch eine Schlaffunktion – achten. Und für manche ist das Sofa vor allem ein Blickfang im Raum, bei dem der Komfort ästhetischen Ansprüchen untergeordnet ist.

Das Stück darf in keiner Weise wackelig oder filigran wirken. Die Nähte sollten gerade verlaufen und sauber verarbeitet sein, Gleiches gilt für die Ecken. Sehen Sie sich auch die Rückseite an, bei billigen Exemplaren wird hier oft gespart.

Einmal davon abgesehen, dass man mit kleinen Kindern wenig Freude mit hellen Polstermöbeln haben wird, bleibt es in erster Linie natürlich eine Geschmacksfrage. Entscheidend für die Qualität eines Bezugsstoffes (Textil oder Alcantara) sind der Reibechtheitswert (Bestnote 5) und der Lichtechtheitswert (Bestnote 6). Bei Ledermöbeln ist der Sitzkomfort stark von der Materialqualität abhängig. Billige Exemplare können leicht unnachgiebig und kalt beim Erstkontakt wirken. Naturbelassenes Leder ist hingegen durch seine offenporige Struktur angenehm zu berühren, fühlt sich im Sommer kühl und im Winter warm an – ist aber auch pflegeintensiver als Kunstleder oder stark beschichtetes Leder.

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Echtes Fühlen

Zum vollkommenen Kuschelerlebnis im Winter gehört eine ausreichende Anzahl an Accessoires wie Pölster und Decken. Und bei deren Auswahl sollte man sich nicht nur von optischen Kriterien leiten lassen, denn nicht umsonst steckt im Begriff Wohlfühlen das Fühlen. Denken Sie beim Einrichten Ihrer Kuschelecke also auch an die haptischen Genüsse. Ein Schaffell kann zum Lesen auf dem Boden einladen. Fleece-Decken sind zwar eine wunderbare Sache, werden aber bei direktem Hautkontakt bei Weitem von echtem Kaschmir übertroffen. Diese sind zwar nicht unbedingt kostengünstig, aber – Männer aufgepasst! – immer eine wunderbar stimmungsvolle Geschenkidee.

Wie sich doch die Zeiten ändern. Der Schrecken des Handarbeitsunterrichts kommt derzeit wieder groß in Mode: Stricken. Das hat sicher etwas mit der dringend benötigten Entschleunigung des Lebens und auf Gemütlichkeit fokussierte nordische Lifestyle-Trends wie Hygge und Lagom zu tun. Sicher wird es für Ungeübte etwas dauern, bis man die Fingerfertigkeit erlernt hat. Aber schon auf dem Weg dorthin lässt sich erfahren, welch herrlich entspannende, nahezu meditative Tätigkeit es sein kann. Hat man einmal die ersten Schritte hinter sich, kann es eine schöne Aufgabe für die kalte Jahreszeit sein, einen Designerpulli nach zu stricken, den man sich im Original nie und nimmer leisten könnte.

Stufenlose Geborgenheit im Winter

Licht ist ein wesentlicher Faktor für die Atmosphäre eines Raumes. Zu den Geheimnissen einer perfekten Ausleuchtung gehört, dass man möglichst auf große, zentrale Leuchten verzichtet und stattdessen mehrere kleinere Lichtquellen benützt, die gewünschte Zonen punktuell ausleuchten. Für eine weitere Steigerung der Geborgenheit können Dimmschalter sorgen, mit denen sich die Helligkeit eines Raumes stufenlos regeln lässt – sie ersetzen entweder die herkömmlichen Schalter oder werden in der Steckdose zwischengeschaltet. Wenn es richtig romantisch werden soll, gibt es allerdings nur drei gute Tipps: Kerzen, Kerzen und noch einmal Kerzen.

Winter, Feuer & Flamme

Eine warme Stube ist eine Sache im Winter, so richtig wohlig ums Herz wird einem erst mit dem Blick auf ein flackerndes Feuer. Ein Abend vor dem Kamin kann jedenfalls inspirierender und spannender als so manches Fernsehprogramm sein. Dabei lässt es sich zwischen drei verschiedenen Varianten wählen. Der klassische offene Kamin ist eine wunderbar nostalgische Sache, bringt aber auch gewisse Nachteile: Die Energieeffizienz des verbrennenden Holzes ist nicht besonders hoch und Niederdruckwetter kann leicht einen unangenehmen Geruch im Raum verursachen. Fast alle am Markt befindlichen Kaminöfen verfügen über ein Fenster, durch das sich die Flamme wunderbar beobachten lässt. Inzwischen sind auch Kachelöfen mit Glasöffnungen erhältlich, die allerdings aus Effizienzgründen meist kleiner gehalten sind als bei Kaminöfen – dafür kann man sich aber bei den individuell angefertigten Exemplaren eine Ofenbank einbauen lassen, um die Wärme direkt am Körper zu spüren. 

Die preiswerteste und einfachste Art, sich ein „Flammenkino“ ins eigene Heim zu holen, bieten Bioethanol-Kamine. Sie können unter Berücksichtigung der Sicherheitshinweise fast überall aufgestellt werden. Sie benötigen keinen Rauchfanganschluss, da sie mit reinem Alkohol (meist in Gel- oder Pastenform) betrieben werden, der zu Kohlendioxid und Wasser verbrennt. Allerdings wird dabei der Luftsauerstoff aufgebraucht und das Raumklima feuchter – es sollte daher unbedingt gut gelüftet werden. Auch ist die Energieausbeute zum Heizen nicht geeignet, und auf das Knistern und Prasseln eines Holzfeuers muss natürlich auch verzichtet werden. Bioethanol- Kamine sind die preiswerteste Art, sich ein Flammenkino ins eigene Heim zu holen.

Tee-Zeremonie im Winter

Im besten Fall soll Gemütlichkeit mit allen Sinnen erfasst werden – dazu gehört natürlich auch der Geschmackssinn. Und was passt besser im Winter als eine gute Tasse Tee? Die entsteht allerdings nicht, indem man bloß heißes Wasser über einen Teebeutel gießt. Hier ein kleiner Ratgeber für die Zubereitung eines perfekten Tee-Genusses.

Die Wasserhärte ist dem Teegenuss nicht zuträglich, da so das Geschmackserlebnis verfälscht wird. So genannte Wasserfächer im Kocher verhindern nicht nur Kalkablagerungen, sondern filtern auch unerwünschte Mineralstoffe heraus.

Für schwarzen Tee können Porzellan oder Glaskannen verwendet werden, bei grünen oder weißen Tees sind unversiegelte Keramikkannen zu bevorzugen, da sie den Luftsauerstoff durchlassen. Diese Kannen niemals mit Spülmittel waschen, sondern nur mit Wasser ausspülen. Vorgewärmte Kannen helfen dem Tee, sein Aroma zu entfalten. Entweder heißes Wasser eingießen oder die gefüllte Kanne in die Mikrowelle stellen. Das Sieb sollte möglichst groß sein, damit sich die Teeblätter frei bewegen können.

Für Genießer ist es ein schmaler Grat zwischen zu bitter und zu fade. Der allgemeine Richtwert liegt bei einem Teelöffel pro Tasse (250 ml). Allerdings ist dabei auch die Konsistenz (gemahlen, gebrochen, ganze Blätter) zu beachten.

Kochendes Wasser ist nur für Kräutertees die richtige Wahl. Für die meisten schwarzen Tees liegt die optimale Temperatur bei 90 Grad, grüne oder weiße Tees sollten bei 60 bis 85 Grad aufgebrüht werden. Eine Faustregel für den Wasserkocher: Nach dem Aufkochen sinkt die Temperatur innerhalb einer Minute auf etwa 85 Grad ab. Jede Teesorte hat eine ideale Temperatur, bei der sich das Aroma am besten entwickelt.