In die Zukunft gedacht

Barrierefrei Wohnen bedeutet eine gewisse Freiheit auch im Alter. Das will jedoch umsichtig geplant werden und in die Zukunft gedacht werden.

Es war kein Hammer-, sondern ein Paukenschlag: Als der Auktionator den Zuschlag erteilte, ging ein Raunen durch das Publikum. Für 16,8 Millionen Dollar wechselte das Kunstwerk seinen Besitzer – und es handelte sich dabei um einen Bungalow. Das „Kaufmann House“ in Palm Springs, Kalifornien, wurde 1946 vom berühmten Architekten Richard Neutra entworfen und gilt als Ikone der Moderne. Dass ein Bungalow jemals einen solchen Preis erzielen könnte, hätte niemand erwartet.

In der Nachkriegszeit avancierte dieser Haustyp zur beliebtesten Bauform. Das offene und gradlinige Wohnen traf den Nerv der Zeit. Einige Jahre später galt der Bungalow als veraltet. Aktuell erlebt er allerdings eine Renaissance – mit gutem Grund. Durch den demografischen Wandel ist das barrierefreie Wohnen mehr denn je in aller Munde. Und genau das erfüllen Bungalows perfekt.

Vier wichtige Punkte

Barrierefreies Wohnen ist aber mehr als der Verzicht auf Stufen. Es bedeutet Selbstständigkeit – und zwar bis ins hohe Alter. Möglicherweise benötigt man später einen Rollator oder gar einen Rollstuhl. Wer jetzt beim Bauen an Barrierefreiheit denkt, kann länger selbstbestimmt in seinem Zuhause bleiben. Bei der Planung sind daher folgende Punkte zu beachten:

  • stufenloser, ebener Zugang zu allen Räumen
  • Türen in einer Breite von mindestens 80 cm
  • alle Bedienelemente in einer Höhe zwischen 80 und 110 cm
  • Bewegungsfläche von mindestens 150 cm Durchmesser an wichtigen Punkten wie WC, Bad oder Küche, damit man gegebenenfalls mit dem Rollstuhl rangieren kann.

Schwellen vermeiden

Ein Bungalow ist ein guter Schritt in die richtige Richtung, ermöglicht er doch Wohnen auf einer Ebene. Allerdings ergeben sich Stolperfallen, wenn man bei der Planung nicht darauf achtet. Dazu gehören Niveauunterschiede bei Türen oder Ausgängen, etwa in den Garten, oder ein rutschiger Bodenbelag. Wer vorausdenkt, plant von Anfang an vom Rollstuhl aus bedienbare Lichtschalter und Steckdosen, Elektrogeräte mit entsprechender Entnahmehöhe, unterfahrbare Arbeitsbereiche in der Küche und schwellenlose Dusche mit klappbarer Sitzgelegenheit, ja sogar ein nachträglich einfach anzubringender Haltegriff beim WC.

Wer gerade an das Planen des eigenen Hauses geht, findet die erwähnten Punkte sicherlich nicht gerade sexy. Man träumt von einem durchgestylten Heim, in dem Stil eine größere Rolle spielt als Funktion. Verständlich – allerdings verändern sich die Wohnbedürfnisse im Laufe des Lebens. Komfort lernt man oft erst später schätzen. Doch Weitsicht ist gerade beim Hausbau eine nicht zu vergessende Größe: Es ist nun einmal die größte Investition, die man üblicherweise im Laufe des Lebens tätigt. Und man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann vorausdenken – die umsichtige Planung erspart teure, vielleicht auch nicht durchführbare Umbauten in späteren Jahren. Vorsicht ist manchmal besser als Nachsicht.

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