Das Speisezimmer

Sanft klappert das Besteck, Teller werden verschoben, Gläser klingen… Ein leises Murmeln durchströmt den Raum – manchmal unterbrochen durch ein fröhliches Lachen. Es ist eindeutig – das Speisezimmer ist erfüllt von Leben.

Für mich persönlich ist diese Geräuschkulisse eine der liebsten. Schon als Kind habe ich es geliebt, wenn meine Eltern Gäste hatten. Durch den kleinen geöffneten Spalt meiner Kinderzimmertür fiel das Licht herein und der gedämpfte Klang der Unterhaltung hat mich sehr beruhigt.

Das Speisezimmer bedeutet Lebensfreude, Genuss am Essen und guten Weinen, lange Gespräche und unvergessliche gemeinsame Stunden mit der Familie und Freunden. Das gemeinsame Essen ist idealerweise der Fixpunkt des Tages – und somit spielt der Esstisch eine wirklich wichtige Rolle für das Familienleben.

Rechteckig oder rund?

Wie soll er sein, der passende Partner für Gläser, Geschirr, Besteck oder die üppig mit Tulpen gefüllte Vase? Stabil soll er sein. Nicht zu wuchtig oder gar dominant. Der Esstisch soll sich Ihren Anforderungen und den Gegebenheiten des Raums anpassen und so viel Platz bieten, dass die Kinder Hausaufgaben lösen können und auch das Buchhaltungschaos darauf geordnet werden kann.

Rechteckig – die Tischplatte aus Holz, Glas oder doch lieber aus Stein oder gar Marmor? Füße an den vier Ecken oder doch ein schicker Mittelfuß, der den Tisch schweben lässt? Rund? Damit niemand an einer Ecke sitzen muss, die er nicht möchte. Jede Stilrichtung, die Ihnen gefällt und Ihren Bedürfnissen entspricht, ist erlaubt.

Wie viele Personen sollen an wichtigen Feiertagen wie Geburtstag, Weihnachten, Ostern oder beim Brunch mit den besten aller Freundinnen Platz finden? Sie entscheiden, wie das gesellschaftliche Zentrum Ihrer Wohnung aussehen soll. Manchmal ist es dann eben der alte Tisch der geliebten Oma mit all seinen Gebrauchsspuren, die die Geschichten Ihrer Kindheit erzählen.

Umgeben Sie den Familientisch mit Stühlen, die zum Verweilen einladen. Egal ob gepolstert, mit Samt oder Leder bezogen, Holzstühle im Retrochic, alte Erbstücke oder Stühle wild in ihrer Form und Farbe zusammengemischt.

Strapazierfähig müssen sie sein, den Rotweinfleck verzeihen, das Ketchup beim mitternächtlichen Toast-Essen und auch den Himbeersaft, der nicht immer den direkten Weg findet, wenn kleine Kinderhände unbedingt selber das Glas halten wollen. Esstischstühle erleben viel und das sollte man ihnen nicht gleich nach sieben Tagen ansehen.

Betten Sie die Füße des Tisches in einen Teppich! Egal, ob Erbstück mit klassischen Akzenten oder kurzfloriges Modell aus moderner Viskosefaser mit leichtem Glanz – mit oder ohne Muster. Das betont noch mehr die zentrale Rolle und außerdem haben es nackte Füße beim Frühstück auch gerne warm.

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Hell oder dunkel?

Essenziell ist die Wahl der richtigen Lampe. Sei es modernes Design oder ein alter Luster. Angepasst an die Höhe des Raums – idealerweise mittig angebracht – und den Tisch so ausleuchtend, dass man auch am äußersten Platz das Essen erkennen kann. Auch die Dimmbarkeit ist wichtig, da bei viel Kerzenlicht und Dekoration die Hauptlichtquelle nur unterstützend sein sollte und nicht den Charme und die Helligkeit einer OP-Beleuchtung vermitteln darf.

Idealerweise finden Sie auch noch Platz für ein Sideboard oder eine Anrichte, wo das Geschirr für die Festtage, die Tischsets, die Servietten, Reservekerzen und Teelichter (von denen gibt es meistens genug) ihr Zuhause finden. Gerne darf es ein wahres Schmuckstück sein und optisch aus der Reihe tanzen. Damit wirkt nicht alles aus einem Guss und das Speisezimmer langweilig und wie aus dem Katalog.

Vorsicht im Speisezimmer

Gemälde Fontana di Trevi (landerl.com)
landerl.com

Eine nicht zu vernachlässigende Frage ist die der Wandgestaltung. Ich rate Ihnen, in diesem Raum etwas zurückhaltender mit dem Thema Wandfarbe oder Tapete umzugehen. Durch die Tatsache, dass aus Erfahrung immer etwas am Esstisch steht – Blumen, Dekoration, Zeitungen, der Schlüsselbund, das Wasserglas – wollen wir nicht auch noch die Wände in den Fokus rücken. Ein tolles Bild oder ein schöner Spiegel ist meiner Ansicht nach völlig ausreichend.

Auch eine zweite Lichtquelle in Form einer Stehlampe rundet die Gesamtwirkung ab und verleiht Ihrem Essbereich noch mehr Gemütlichkeit.

Das Speisezimmer ist das Zentrum der Kommunikation, der Familie und des Genusses. Hier kommen alle zusammen und daher ist es so wichtig, dass jedes Möbelstück die Geborgenheit vermittelt, die es braucht, um das Leben zu genießen. Es ist der Mittelpunkt des Wohnens.

In diesem Sinne – lassen Sie sich inspirieren!