Wohnwagon: Autarkes Zuhause auf Rädern

Ein Haus ohne Fixkosten, Stromrechnungen und Umweltbelastungen? Dafür maximale Flexibilität, erneuerbare Energie und ein gesundes Wohnklima: Das bieten der Wohnwagon, das autarke Haus auf kleinem Raum.

Auf der Suche nach einem weiteren zukunftsträchtigen Wohnkonzept haben wir Theresa Mai (vormals Steininger) in ihrem Unternehmen Wohnwagon im niederösterreichischen Gutenstein besucht. Sie gründete im Jahr 2013 Wohnwagon und konzipierte eine umweltfreundliche sowie autarke Alternative zum herkömmlichen Wohnen.

Die Gründerin von Wohnwagon, Theresa Mai, als Pionierin des autarken und flexiblen Wohnens. Aus Unmut über die verschwenderische Wegwerfkultur der Baubranche suchte sie nach einer umweltfreundlichen und gesunden Alternative. So konzipierte sie mit ihrem Team einen Anhänger, der ein ganzes Zuhause beinhaltet. Und das völlig autark – ohne Wasser- und Abwasseranschlüsse sowie ohne externe Energieversorgung. Autarkes Wohnen bezeichnet in erster Linie das selbstversorgende Leben. Damit ist vor allem gemeint, dass sich das Haus selbst mit Energie versorgt und keinen Schaden an der Umwelt verursacht.

Zudem liegen bei der Entscheidung, unabhängig leben zu wollen, die Überlegungen zu Grunde, was man tatsächlich zum Leben benötigt und wie man Ressourcen sparen könnte. Die großen Vorteile des autarken Wohnens: Es fallen keine Fixkosten an und man benötigt zum Heizen maximal drei Meter Holz im Jahr. Zudem kann man das Regenwasser für den hauseigenen Wasserbedarf heranziehen und sogar das Abwasser selbst reinigen und filtern. Das Highlight des Wohnwagons: Die Toiletten, die weder über einen Wasseranschluss noch über Abflüsse verfügen. Ein eigens kreierter Mix aus Pflanzenkohle, Biofaser und Steinmehl sorgt dafür, dass sich der Geruch bindet und natürlicher Kompost entsteht.

Partner im Hausbau

 

"In einem der Wohnwagons zu leben bedeutet auch, einen großen Schritt in Richtung Freiheit sowie Flexibilität zu gehen."

Theresa Mai
Geschäftsführerin Wohnwagon

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Dank einem voll funktionsfähigen Anhänger als Basis kann der Wohnwagon mit einem Lkw gezogen werden. Gebrauchte Containerfahrgestelle machen den Transport möglich, denn so wird das Haus mit einer sogenannten Twist-Lock-Verbindung, einem gängigen Container-Befestigungssystem, im Anhänger verankert. Der Wohnwagon kann mit bis zu 80 km/h völlig sicher und gemäß der Straßenverkehrsordnung – beispielsweise mit einem von Wohnwagon ausgeliehenen UNIMOG-Fahrzeug transportiert werden. Grundsätzlich ist zu beachten, dass Wohnwagons auf Bauland stehen müssen und einer baurechtlichen Einreichung bedürfen. Das klingt komplizierter als es ist: Denn alle Wohnwagons sind baurechtlich einreichfähig konzipiert und erbaut.

Wer auf Nachhaltigkeit und Autarkie setzt, muss nicht auf ein smartes Zuhause verzichten: So bieten die Wohnwagons zentrale Steuerungselemente, die optimale Energiewechselwirkungen und einen vollen Überblick über alle Verbräuche ermöglichen. Beispielsweise ist die Waschmaschine im Wohnwagon direkt mit der Warmwasseraufbereitung verbunden und rund 80 Prozent des Stromverbrauchs, der für das Warmwasser benötigt wird, kann eingespart werden. Ein WLAN-Router und eine leistungsstarke Internetverbindung sorgen dafür, dass sich die Energieflüsse im Wohnwagon auch aus der Ferne einsehen und steuern lassen.

Die Wohnwagons sind allesamt aus Massivholz erbaut. Dieser natürliche Baustoff ist bewusst gewählt – immerhin dient er als natürlicher Hitze- und Kälteschutz. Schafwolle wird als natürliches Dämmmaterial eingesetzt. Das ist nicht nur gut fürs Raumklima, sondern filtert außerdem Schadstoffe aus der Luft und reguliert die Luftfeuchtigkeit automatisch. Besonders elegant sind die Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern der Wohnwagons. Dank zusätzlicher Speicherbatterien können diese genug Energie produzieren, um problemlos über den Winter oder längere Phasen ohne Sonnenschein zu kommen.

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In jeder Größe und individuell erweiterbar

Die Wohnwagons sind aufgrund der fixen Anhängermaße auf 2,5 Meter Breite begrenzt. In der Länge jedoch gibt es die Möglichkeit, zwischen sechs und zehn Metern zu wählen. Die größte Wohnwagon-Variante verfügt zudem über einen ausziehbaren Erker, der dem mobilen Zuhause noch mehr Platz beschert. Aber nicht nur in räumlicher Hinsicht auch in Sachen Autarkie lassen sich die mobilen Häuser erweitern. So kann man auch im Nachhinein Systeme für die Abwasserentsorgung, Photovoltaik oder zum Heizen installieren. Die Kosten eines Wohnwagons belaufen sich – je nach Größe und Ausstattung – auf zwischen 100.000 und 200.000 Euro. In Zukunft sollen aber nicht nur mobile Häuser auf Anhängern erbaut werden: Auch an Plänen für autarke, umweltfreundliche Familienhäusern wird aktuell bei Wohnwagon gefeilt.